Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist vielen Menschen als Heilpflanze bekannt. Gartenbesitzer schätzen sie jedoch vor allem wegen ihrer langen Blütezeit und ihrer Pflegeleichtigkeit. Sie verschönert den Garten ab Juni mit ihren weithin sichtbaren gelben oder orangefarbenen Blüten und stellt erst mit den ersten Nachtfrösten die Blütenbildung ein.
Steckbrief der Ringelblume
Ringelblumen bekamen ihren Namen wegen ihrer geringelten Samen. Sie fallen im Garten in die Beete und sorgen dafür, dass im folgenden Jahr neue Pflanzen aus dem Boden sprießen. Obwohl die Ringelblumen zu den einjährigen Pflanzen zählen, reicht eine einmalige Aussaat daher oft aus.
Wegen ihrer Blüten wird die Ringelblume auch Goldblume und Dotterblume genannt. Eine weitere Bezeichnung ist Regenblume, denn die Ringelblume schließt eine Weile vor dem nächsten Regen ihre Blüten. In früheren Zeiten, als Wettervorhersagen noch wenig zuverlässig waren, achteten Landwirte bei der Planung ihrer Tätigkeiten deshalb stets auf die Ringelblumen. In der Landwirtschaft sowie beim Gemüseanbau schützen Ringelblumen das Gemüse außerdem vor Fadenwürmern und können für eine Gründüngung verwendet werden.
Die Ringelblume als Heilpflanze, Nahrungsmittel und Bienenweide
Eine heilende Wirkung haben die Inhaltsstoffe der Ringelblumenblüten unter anderem bei der Behandlung von Wunden und Hautproblemen. Selbst kosmetische Produkte enthalten deshalb oft Calendula. Die Blüten sind wie die Blätter essbar und können zum Beispiel einem Salat beigefügt oder für einen Tee verwendet werden. Nahrungsmitteln wie Reis verleihen Blütenblätter oder ganze Blütenköpfe zudem eine schöne Farbe.
Für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten ist die Calendula ebenfalls wertvoll. Sie lockt durch ihren Nektar und ihre Pollen eine ganze Reihe von Insekten in den Garten. In vielen Saatgutmischungen für insektenfreundliche Blumenwiesen sind deshalb Samen der Calendula enthalten.
Standort und Boden
Die meisten Blüten bilden Ringelblumen an vollsonnigen Standorten. Dort ist der Boden meistens von allein nicht zu nass, denn zu viel Feuchtigkeit im Boden mögen Ringelblumen nicht. Ansonsten stellen sie keine besonderen Ansprüche an den Boden. Er sollte nährstoffreich sowie locker und darf auch gern lehmig sein. Ist kein sonniger Platz mehr frei, können Ringelblumen auch in einem halbschattigen Bereich gepflanzt werden. Sie werden abhängig von der Sorte zwischen 20 und 60 Zentimeter hoch.
Aussaat
Ringelblumen lassen sich leicht aussäen, denn selbst die Samen sind robust und anspruchslos. Sie können ab März im Freien ausgesät werden und keimen innerhalb von zehn bis vierzehn Tagen. Bei der Aussaat ist es wichtig, die Samen nur ganz leicht mit Erde zu bedecken und sie in der nachfolgenden Zeit feucht zu halten.
Nach der Aussaat stehen die Pflanzen oft zu dicht, denn sie sollten einen Abstand von etwa 25 Zentimetern haben. Die Jungpflanzen lassen sich jedoch problemlos aus dem Boden nehmen und an einem anderen Platz im Garten wieder einpflanzen.
Eine Aussaat in einem Kübel oder einem Balkonkasten ist ebenfalls möglich. Steht oder hängt das Gefäß an einem Platz, an dem es bei Regen nass wird, muss allerdings ein guter Wasserabzug gewährleistet sein, denn Ringelblumen vertragen keine Staunässe.
Pflege
Ringelblumen benötigen nur mäßig viel Wasser und überstehen auch Trockenphasen. Als Düngung empfiehlt es sich, einmal jährlich Kompost oder einen Langzeitdünger in die Gartenerde einzuarbeiten. Bei der Kultur im Topf benötigen die Pflanzen etwas mehr Dünger. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Dünger nicht übermäßig viel Stickstoff enthält. Zu viel Stickstoff reduziert sowohl in Pflanzgefäßen als auch im Garten die Blütenbildung.
Werden verwelkte Blüten entfernt, regt dies die Pflanzen dazu an, weitere Blüten zu bilden. Sie können auch schon früher geschnitten werden, denn als Schnittblumen für die Vase sind Ringelblumen ebenfalls bestens geeignet. Sollen sie sich selbst aussäen, müssen einige Blüten jedoch stehen bleiben. Die letzten des Jahres bleiben selbst bei Frost noch eine Weile erhalten und sind daher gleichzeitig ein schöner Schmuck für den beginnenden Winter. Eine Überwinterung ist bei dieser einjährigen Sommerblume nicht möglich.