Präriestauden

Präriestauden stammen aus dem Mittleren Westen der Vereinigten Staaten, wo oft über einen längeren Zeitraum kein Niederschlag fällt. In den baumlosen Prärien sind sie zudem Hitze, Kälte, Stürmen und vielen anderen Witterungseinflüssen ausgesetzt. An diese extremen Bedingungen haben sich Präriestauden im Laufe der Zeit angepasst. Sie sind daher besonders robust, pflegeleicht, winterhart und als Stauden mehrjährig.

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Der Präriegarten – pflegeleicht und bienenfreundlich

Präriestauden eignen sich für einen Präriegarten, lassen sich aber auch mit heimischen Pflanzen kombinieren. Weil ihre Blütezeit meist im Hoch- oder Spätsommer beginnt, empfiehlt es sich, bei der Zusammenstellung Pflanzen mit einer früheren Blütezeit zu wählen. Eine schöne Ergänzung sind zum Beispiel die früh blühenden Zwiebelblumen. Der Eindruck von Wildnis entsteht durch die Kombination mit Gräsern. Sie verleihen den Beeten vor allem im Herbst, wenn sie sich im Wind wiegen, ein sehr natürliches Aussehen.

Liste mit Stauden und Gräsern für den Präriegarten

Zu den Präriestauden zählen unter anderem Bergenie, Prachtscharte, Prachtkerze, Sonnenhut, Sonnenbraut, Wiesensalbei, Blauraute, Indianernessel, Fetthenne, Türkischer Mohn, Seidenblume, Eisenkraut, Gaura, Purpurdost, Kompasspflanze, Phlox, Duftnessel, Flammenblume, Schafgarbe, Mädchenauge, Quirlblättriges Mädchenauge, Kokardenblume, Aster, Bartfaden, Ehrenpreis, Goldrute und Kugeldistel. Viele dieser Stauden werden von Wildbienen, Hummeln und anderen Insekten besucht. Sie stellen wegen ihrer späten Blütezeit eine wichtige Nahrungsquelle vor dem Winter dar.

Schöne Gräser für den Präriegarten sind beispielsweise Rutenhirse, Tautropfengras, Riesenfedergras, Reiherfedergras, Plattährengras, Moskitogras, Präriegras, Indianergras, Büffelgras, Fontänengras und Vanillegras.

Als Ergänzung, um schon vor dem Hochsommer Farbe in den Präriegarten zu bringen, eignen sich zum Beispiel Wildtulpen, Zierlauch und Prärielilien. Auch Mischungen speziell für einen Präriegarten werden in vielen Gärtnereien mittlerweile angeboten.

Standort und Boden

Präriestauden benötigen einen möglichst sonnigen Platz im Garten. Als Faustregel gilt eine Sonneneinstrahlung von mindestens vier Stunden pro Tag. Die Erde muss durchlässig sein, denn Staunässe im Wurzelbereich vertragen Präriepflanzen vor allem in den Wintermonaten nicht. Ist der Boden sehr dicht, hilft es, bis in eine Tiefe von etwa einem halben Meter Sand und Kompost in das Erdreich einzuarbeiten. Eine Anreicherung mit Kompost ist zudem für sandige Böden zu empfehlen. Durch ihn speichert der Boden die für die Pflanzen wichtigen Nährstoffe besser. Beim Anlegen eines Präriegarten sollte das Erdreich auf der gesamten Fläche aufgelockert und bei Bedarf mit Kompost verbessert werden. Die sorgfältige Entfernung sämtlicher Unkräuter erleichtert die spätere Pflege. Der beste Zeitpunkt zum Anlegen eines Präriegartens ist das Frühjahr.

Präriestauden sind daran gewöhnt, vom Wind bewegt zu werden. Auch im heimischen Garten sollte der Abstand zwischen den Pflanzen daher so groß sein, dass der Wind durch sie hindurchfahren kann. Die verschiedenen Stauden können ganz nach Geschmack in Gruppen gepflanzt oder bunt gemischt werden. Letztere Variante entspricht dem natürlichen Vorbild. In Prärien nehmen zudem Gräser den größten Teil der Fläche in Anspruch.

Pflege und Rückschnitt

Die meisten Präriestauden sind Tiefwurzler und bilden lange Wurzeln, über die sie sich bei Trockenheit mit Wasser aus den tieferen Erdschichten versorgen. In Zeiten mit normaler Witterung ist eine Bewässerung daher nicht erforderlich. Allein im ersten Jahr nach dem Anlegen eines Präriegartens sowie in länger andauernden Hitzeperioden ohne Niederschlag sollten die Stauden gegossen werden. Hierbei empfiehlt es sich, die Pflanzen eher selten, dafür aber reichlich zu gießen.

Das Unkrautjäten ist ebenfalls nur in der Anfangsphase erforderlich. Mit der Zeit schließen sich die Lücken zwischen den Präriepflanzen, sodass Unkräuter kaum noch eine Chance haben. Bis dahin lässt sich der Pflegeaufwand durch eine Mulchschicht zwischen den Pflanzen reduzieren. Hierfür eignet sich eine Abdeckung aus feinem Gesteinssplitt wie zum Beispiel Natursteinschotter oder Lavasplitt am besten.

Selbst in verblühtem Zustand sehen Präriestauden noch gut aus. Sie bringen in Kombination mit den Gräsern Struktur in den Garten. Ein Rückschnitt sollte deshalb erst im Frühling erfolgen. Hierbei werden die Pflanzen komplett eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Nach einem Rückschnitt im zeitigen Frühjahr sind die Beete durch den neuen Austrieb bald wieder grün.