Das Löwenmäulchen ist einer der fleißigen Dauerblüher, die bis in den späten Herbst Farbe in den Garten bringen. Es eignet sich auch bestens für die Kultur in Töpfen, Kübeln oder Kästen auf dem Balkon oder der Terrasse. Löwenmäulchen sind zudem pflegeleicht. Sie werden vor allem von Hummeln besucht, denn diese Insekten haben das nötige Gewicht, um die Blüten zu öffnen und an den Nektar zu gelangen. Die Blütezeit beginnt im Juni.
Die Löwenmäulchen (Antirrhinum) oder Löwenmäuler sind in vielen Blütenfarben und selbst mit mehrfarbigen Blüten erhältlich. Auch die Endhöhe unterscheidet sich bei den einzelnen Sorten. Sie liegt zwischen 15 Zentimetern und einem Meter. Die größeren Sorten können daher durchaus einen der hinteren Plätze in einem Blumenbeet bekommen. Hinter anderen Blumen fallen Stützen wie Stäbe oder Staudenringe, die Windbruch verhindern, kaum auf.
Aussaat
Beim Löwenmäulchen lohnt es sich, die Pflanzen ab Januar in Töpfen vorzuziehen. Auf diese Weise bilden sich schon früher Blüten. Eine Aussaat im Freiland ist ab April möglich, sofern der Winter nicht ungewöhnlich lang ist. Grundsätzlich benötigen die Samen des Löwenmäulchens jedoch einen Kältereiz, um zu keimen. Im Unterschied zu vielen anderen Pflanzen sollten Löwenmäulchens deshalb nicht auf den Fensterbänken in beheizten Zimmern vorgezogen werden. Stattdessen stellt man die Aussaatgefäße für einige Wochen in den Kühlschrank oder bei noch ausreichend niedrigen Außentemperaturen ins Freie. Erst danach benötigen sie einen wärmeren Platz mit einer Temperatur von etwa 20 °C.
Für ihre Keimung benötigen die Samen des Löwenmäulchens außerdem Licht. Sie werden deshalb nicht mit Erde bedeckt, sondern nur in das Substrat gedrückt. Zum Vorziehen eignet sich Anzuchterde am besten.
Standort
Sofern keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, dürfen selbst vorgezogene Jungpflanzen und gekaufte Exemplare ab Mitte April ins Freie. Der ideale Platz für ein Löwenmäulchen ist ein sonniger bis halbschattiger Standort. Bei der Kultur im Garten sollte der Boden locker und nährstoffreich sein. Für gute Startbedingungen sorgt die Einarbeitung von etwas Kompost oder Hornspänen. Bei der Topfkultur ist Rhododendron-Erde eine gute Wahl, denn wie der Rhododendron mag das Löwenmäulchen einen leicht sauren Boden. Herkömmliche Blumenerde ist jedoch ebenfalls bestens geeignet.
Ständig feuchte Blätter führen beim Löwenmäulchen leicht zu Pilzkrankheiten wie Mehltau. Der Standort sollte daher luftig sein, damit die Blätter nach einem Regenschauer schnell wieder trocknen.
Pflege
Das Abschneiden verwelkter Blütenstiele fördert die Bildung weiterer Blüten. Ist eine Ausbreitung erwünscht, sollten jedoch zumindest einige verwelkte Blüten stehen bleiben. Über seine Samen sät sich das Löwenmäulchen an einem günstigen Standort selbst aus. Alternativ können die reifen Samen abgesammelt und an einem anderen Platz oder in Töpfen wieder ausgesät werden.
Beim Gießen ist Sparsamkeit angesagt, denn zu viel Wasser verträgt das Löwenmäulchen nicht. Angestautes Wasser im Wurzelbereich führt leicht zu Wurzelfäule und zum Absterben der Pflanze. Ein gelegentliches Austrocknen der Erde ist weniger schlimm. Zum Düngen von Löwenmäulchen im Garten eignen sich Kompost, Hornspäne oder ein anderes Düngemittel aus dem Handel. Bei der Topfkultur empfiehlt sich ein Flüssigdünger.
Ein Rückschnitt ist wegen der zumeist einjährigen Kultur nicht erforderlich.
Winterschutz
Die meisten Sorten des Löwenmäulchens sind nicht winterhart. Eine Ausnahme bildet zum Beispiel das Große Löwenmaul (Antirrhinum majus), das zu den Wildsorten zählt. Es sollte jedoch trotzdem einen Winterschutz bekommen. Eine dicke Schicht Laub rund um die Pflanze schützt den Wurzelbereich vor Kälte.
Giftigkeit
Das Löwenmäulchen ist in allen Teilen für Menschen und Tiere ungiftig.
Krankheiten und Schädlinge
Ursachen für Pilzkrankheiten wie Mehltau und Löwenmaulrost sind oft ständig feuchte Blätter. Die Blätter sollten beim Gießen deshalb nicht nass werden. Bei einem Befall sind die betroffenen Blätter schnellstmöglich zu entfernen, denn andernfalls breitet sich die Krankheit weiter aus. Selbst auf einem Komposthaufen können Pilzsporen überwintern und später andere Pflanzen befallen. Die abgeschnittenen Blätter gehören deshalb in den Hausmüll. Ein Befall mit Blattläusen ist ebenfalls möglich, aber eher selten.