Die Kriech- oder Kletterspindel kann als Bodendecker dienen. Hat sie die Möglichkeit, wächst sie jedoch ebenso gern in die Höhe und begrünt innerhalb kürzester Zeit eine größere Fläche. Mit der Kriechspindel, die auch Spindelstrauch genannt wird, lässt sich daher schnell eine alte Schuppenwand oder auch die Fassade verschönern. Der Hintergrund ist wegen der zahlreichen Blätter schon bald kaum noch sichtbar. Für eine niedrige Hecke, zur Einfassung von Beeten oder als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern eignet sich die Kriechspindel ebenfalls. Sehr beliebt ist sie außerdem als pflegeleichte, immergrüne Grabbepflanzung.

Steckbrief
Die Kriechspindel (Euonymus fortunei) ist eine gut winterharte und äußerst pflegeleichte Pflanze, die nur wenig Zuwendung benötigt. Sie ist in zahlreichen Blattfarben erhältlich. Besonders dekorativ sind die Sorten mit panaschierten, also mehrfarbigen Blättern in beispielsweise Grün und Weiß, die dem Auge Abwechslung bieten und eine dunkle Stelle auf dem Grundstück sogar ein wenig aufhellen. Bei einigen Züchtungen bilden sich zudem attraktiv aussehende Früchte. Im Allgemeinen sind die Blüten und Früchte der Kriechspindel jedoch eher unscheinbar. Die grünlich weißen Blüten, die von Bienen besucht werden, bilden sich von Juni bis Juli. Aus ihnen entstehen im Laufe des Sommers Kapselfrüchte, die abhängig von der Sorte ebenfalls eine grünlich weiße oder eine rötliche Farbe haben.
Die Kriechspindel zählt zu den robusten Pflanzen, die nur selten unter Krankheiten oder Schädlingen leiden. Sie ist allerdings in allen Teilen giftig.

Standort
Die Kriechspindel bevorzugt einen halbschattigen Platz und gedeiht sogar an einem schattigen Standort. Auch eine relativ sonnige Stelle kommt infrage. In diesem Fall ist jedoch unbedingt auf eine regelmäßige Bewässerung zu achten. An den Boden stellt die Pflanze keine besonderen Ansprüche. Eine gewisse Durchlässigkeit und ein ausreichend hoher Nährstoffgehalt sollten jedoch gegeben sein. Die besten Pflanztermine sind der Frühling und der Herbst.
Soll ein Spindelstrauch in die Höhe wachsen, benötigt er nicht unbedingt eine Kletterhilfe. An einer glatten Fläche wie einer Hauswand hält er sich mit seinen Haftwurzeln fest. Dort kann er abhängig von der Sorte eine Höhe von mehreren Metern erreichen. Kriecht er über den Boden, beträgt die Endhöhe dagegen höchstens 60 oder 70 Zentimeter. Die meisten Züchtungen bleiben jedoch niedriger.

Pflege
An einem eher sonnigen Standort bewahrt eine Schicht Mulch rund die Pflanzen die Erde vor dem Austrocknen. Weil die Kriechspindel immergrün ist, benötigt sie eventuell auch im Winter etwas Wasser. Das ist vor allem in kalten, sonnigen und niederschlagsarmen Wintern der Fall. Gärtner sprechen bei diesen Witterungsbedingungen wegen des unbedeckten, also kahlen Bodens von Kahlfrösten. Einen Winterschutz braucht die Kriechspindel jedoch nicht. Sie übersteht selbst strenge Fröste.
Rückschnitt
Die Kriechspindel ist gut schnittverträglich. Wird sie im Laufe der Zeit zu groß oder zu breit, lässt sie sich daher problemlos in die gewünschte Größe schneiden. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr. Andere Termine sind jedoch ebenfalls kein Problem.
Vermehrung
Eine Vermehrung ist durch Absenker am einfachsten. Hierbei biegt man einen Trieb bis auf die Erde und fixiert ihn beispielsweise mit einem Stein. Diese Art der Vermehrung passiert oft von allein, sodass sich Kriechspindeln häufig zu den Seiten ausbreiten. Das Schneiden von Stecklingen ist ebenfalls möglich. Sie können direkt im Anschluss an der gewünschten Stelle in den Boden oder alternativ zunächst in einen Topf gesteckt werden. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden von Stecklingen sind die Monate August und September. Eine Verwendung der Samen ist aufgrund des großen Aufwands für Hobbygärtner dagegen nicht zu empfehlen.