Hornveilchen

Hornveilchen (Viola cornuta) werden wegen ihrer geringen Größe von zumeist nicht mehr als 20 Zentimetern und ihrer langen Blütezeit gern in Schalen, Körbe, Balkonkästen und Töpfe gepflanzt. Sie eignen sich jedoch ebenso gut für die Beete im Garten, wo sie in einer Gruppe am besten zur Geltung kommen. Durch die vielen Blütenfarben von Weiß bis Violett und die Sorten mit mehrfarbigen Blüten ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten.

Hornveilchen und Stiefmütterchen – die Unterschiede

Die Blüten des Hornveilchens ähneln denen des Stiefmütterchens, sind jedoch viel kleiner. Darüber hinaus wird das Stiefmütterchen insgesamt höher. Ein weiterer Unterschied besteht in der Herkunft, denn Hornveilchen wachsen in freier Natur bis in Höhenlagen von 2500 Metern. Dadurch sind sie besonders winterhart und ein schöner Schmuck für Zeiten, in denen es anderen Blumen im Freien zu kalt ist. Je nach Sorte blühen Hornveilchen bis in den späten Herbst oder im zeitigen Frühjahr und mit etwas Glück sogar zweimal im Jahr.

Standort

Das Hornveilchen mag pralle Sonne nicht. Es sollte deshalb einen halbschattigen Platz ohne Mittagssonne bekommen. Auch Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Der Boden beziehungsweise das Substrat muss deshalb gut durchlässig sein. Im Garten hilft gegebenenfalls die Einarbeitung von etwas Sand, bei der Topfkultur empfiehlt sich eine Drainageschicht aus beispielsweise Tonscherben, Blähton oder Kies. Wegen seiner Herkunft aus den nordspanischen Pyrenäen eignen sich Hornveilchen auch bestens für Steingärten. In einer Gruppe benötigen die Blumen einen Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern.

Beim Auspflanzen im zeitigen Frühjahr ist Vorsicht geboten, denn die im Handel erhältlichen Hornveilchen wurden in der Regel in Gewächshäusern gezogen. Sie sollten deshalb langsam an die Kälte gewöhnt werden und zunächst nur die Tage im Freien verbringen.

Aussaat

Wer seine Hornveilchen aus Saatgut vorziehen möchte, beginnt am besten schon in den Monaten von Januar bis März. Die Samen des Hornveilchens dürfen nur leicht in die Aussaaterde gedrückt, nicht jedoch mit Erde bedeckt werden. Sie benötigen für ihre Keimung zwar Licht, sollten aber an einem eher dunklen Platz mit einer Temperatur von etwa 15 bis 20 °C stehen. Die Erde muss immer feucht bleiben, deshalb empfiehlt es sich, die Aussaatgefäße mit Klarsichtfolie abzudecken. Sind aus den Samen kleine Pflanzen entstanden, benötigen alle Jungpflanzen einen eigenen Topf. Ab diesem Zeitpunkt brauchen die jungen Hornveilchen mehr Licht. Eine Aussaat direkt in ein Beet kann ab Mai erfolgen.

Im Garten neigen Hornveilchen zum Verwildern. Die maximal zweijährigen Pflanzen säen sich selbst aus, sodass fortlaufend für Nachwuchs gesorgt ist. Ein Abernten der reifen Samen, um sie in einem anderen Beet auszusäen, ist möglich. Die Aussaat sollte jedoch direkt im Anschluss erfolgen, denn die Samen benötigen für ihre spätere Keimung einen Kältereiz.

Hornveilchen richtig pflegen

Hornveilchen brauchen vor allem während ihrer Blütezeit ausreichend Wasser, sollten aber auf keinen Fall zu viel Wasser bekommen. Auch beim Düngen ist Sparsamkeit angesagt. Im Garten reicht eine Düngung im Frühjahr mit Kompost oder einem Düngemittel aus dem Handel und eine weitere nach der Blütezeit vollkommen aus. Zu viel Dünger kann dazu führen, dass die Hornveilchen zu lang und etwas unansehnlich werden. Allein bei der Topfkultur ist eine häufigere Düngung vonnöten.

In den Wintermonaten werden nur die Hornveilchen in Pflanzgefäßen hin und wieder bei frostfreiem Wetter gegossen. Bei ihnen ist außerdem ein leichter Winterschutz ratsam. Ein um den Topf gewickeltes Vlies schützt den Wurzelballen vor Frost. Bei den Pflanzen im Garten ist eine Abdeckung aus Laub, Reisig oder einem leichten Vlies nur in sehr strengen Wintern erforderlich.

Ist keine Verwilderung erwünscht, regt das Ausputzen verwelkter Blüten die Hornveilchen dazu an, neue Blüten zu bilden. Sie sind sogar essbar und können zum Beispiel als Dekoration für Salate verwendet werden. Bei Wildbienen sind sie wegen ihres Nektars aber ebenfalls beliebt. Ein Rückschnitt nach der Blütezeit sorgt dafür, dass die Pflanzen ihre kompakte Wuchsform bewahren.

Krankheiten und Schädlinge

Wegen ihrer Robustheit werden Hornveilchen eher selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Schnecken können bei ausgepflanzten Exemplaren allerdings zu einem großen Problem werden. Im Garten hilft eventuell ein Schneckenzaun oder ein Schneckenkragen. In regnerischen Sommern kann zudem Grauschimmel auftreten. Dieser Pilzbefall zeigt sich durch einen gräulich-braunen Belag. Dann kann es helfen, alle betroffenen Pflanzenteile abzuschneiden. Sie dürfen nicht auf den Kompost, denn von dort würde sich der Pilz sehr wahrscheinlich ausbreiten.