Der Eisenhut ist eine dekorative, aber auch sehr giftige Pflanze. Er eignet sich daher nur für Gärten, in denen keine Gefahr besteht, dass Kinder oder Tiere zu Schaden kommen. Erwachsene sollten jedoch ebenfalls vorsichtig sein, denn bereits Pflanzensaft auf der Haut kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Steckbrief
Der Eisenhut (Aconitum) wird auch Sturmhut, Wolfswurz und Akonit genannt. Seinen deutschen Namen bekam er, weil sein oberstes Kelchblatt von der Seite betrachtet wie ein Helm aussieht. Der Eisenhut bildet große Blütentrauben mit je nach Sorte weißen, rosa, roten, gelben, blauen, violetten oder mehrfarbigen Blüten. In freier Natur und zumeist in gebirgigen Regionen wie den deutschen Mittelgebirgen und den Alpen wachsen vor allem der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) und der Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum) mit hellgelben Blüten. Wie viele andere Wildpflanzen sind sie jedoch inzwischen selten geworden. Der Blaue Eisenhut steht deshalb unter Naturschutz.
Auch bei der Endhöhe der Pflanzen gibt es große Unterschiede. Die meisten werden jedoch zwischen 60 und 150 Zentimeter hoch. Die Blütezeit beginnt je nach Sorte im Frühsommer, im Hochsommer oder im Herbst.
Der Eisenhut ist eine mehrjährige Staude, die während der Blütezeit unter der Erde eine Tochterknolle bildet. Aus ihr treibt er im folgenden Jahr wieder aus. Einmal gepflanzt und gut gepflegt ist der Eisenhut daher ein dauerhafter Schmuck für den Garten. Er bildet nicht nur schon von weitem gut sichtbare Blütentrauben, sondern auch dekoratives dunkelgrünes, tief geschlitztes Blattwerk. Besonders gut passt er in Bauerngärten und naturnahe Gärten.
Schöne Sorten für den Garten
In privaten Gärten wird vor allem der Blaue Berg-Eisenhut (Aconitum napellus) gepflanzt. Er erreicht eine Endhöhe von bis zu 1,50 Meter, blüht von Juni bis September und lockt durch seinen Nektar vor allem Schmetterlinge und Hummeln an. Wer zum Ende des Sommers noch einmal Farbe in den Garten bringen möchte, kann aber auch den Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii ‚Arendsii‘) pflanzen. Seine Blütezeit beginnt erst im September. Steht ausreichend Platz zur Verfügung, lässt sich die Wirkung durch eine Gruppenpflanzung nochmals steigern. Hierbei ist auf den nötigen Pflanzabstand der jeweiligen Sorte zu achten. Weitere bei Gartenbesitzern beliebte Sorten sind der Gelbe Eisenhut (Aconitum lamarckii) und der Lockere Eisenhut (Aconitum henryi).
Eisenhut pflanzen
Der Eisenhut gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort und braucht ausreichend feuchte, durchlässige Erde. Die optimale Zeit zum Pflanzen der Stauden ist das Frühjahr. Ein späterer Pflanztermin ist aber ebenfalls möglich. Um die Staude in der Anfangsphase mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, sollte etwas Kompost in das Pflanzloch gegeben werden. Bei den besonders hohen Sorten ist zu beachten, dass sie während der Blütezeit eventuell eine Stütze benötigen, damit sie nicht auseinanderfallen. Für sie ist außerdem ein windgeschützter Standort zu empfehlen.
Der beste Zeitpunkt für eine Aussaat ist der Herbst. Die Samen des Eisenhuts brauchen zum Keimen Kälte.
Pflege des Eisenhuts
Der Eisenhut hat einen hohen Nährstoffbedarf. Dementsprechend muss er regelmäßig mit Kompost oder Dünger versorgt werden. Weil er Stickstoff liebt, kann er auch mit Hornspänen oder Hornmehl gedüngt werden. Eine Bewässerung ist in der Regel nur bei Hitze und in länger andauernden Trockenperioden erforderlich. Einen Winterschutz benötigt die Staude aufgrund ihrer guten Frosthärte nicht.
Verwelkte Blütenstiele können nach der Blütezeit entfernt werden. Der bodennahe Rückschnitt der gesamten Pflanze sollte jedoch möglichst erst im Frühjahr erfolgen. Dies ist gleichzeitig ein guter Zeitpunkt, etwas neuen Kompost auf der Erde zu verteilen. Soll sich der Eisenhut durch seine Samen nicht weiter ausbreiten, ist es wichtig, die Samenstände rechtzeitig abzuschneiden. Ansonsten können sie an den Pflanzen hängen bleiben. Das Absammeln der reifen Samen, um sie an einer anderen Stelle im Garten auszusäen, ist ebenfalls möglich.
Vermehren
Vermehren lässt sich der Eisenhut durch eine Teilung der Wurzel. Hierbei wird der gesamte Wurzelstock ausgegraben und mit dem Spaten oder einem großen, scharfen Messer geteilt. Gleich im Anschluss werden die Teilstücke wieder eingepflanzt. Eine Teilung lässt sich am besten im Herbst durchführen. Sie ist nach einem vorgezogenen bodennahen Rückschnitt einfacher.
Eine Teilung fördert gleichzeitig das Wachstum und die Blütenbildung. Sieht ein Eisenhut nach einigen Jahren nicht mehr schön aus, kann eine Teilung des Wurzelstocks daher helfen. Sie wird für viele Sorten sogar empfohlen.
Giftigkeit
Alle Teile des Eisenhuts enthalten das für Menschen und Tiere schon in einer geringen Dosis tödlich wirkende Gift Aconitin. Besonders hoch ist die Konzentration jedoch in der Wurzel und in den Samen. Weil auch Pflanzensaft, der auf die Haut gelangt, gesundheitliche Probleme verursachen kann, empfiehlt es sich, beim Rückschnitt und andere Pflegemaßnahmen Handschuhe zu tragen. Ebenso viel Vorsicht ist bei der Verwendung als Schnittblumen für die Vase geboten.
Wegen seiner Giftigkeit machen Wildtiere einen großen Bogen um den Eisenhut. Fraßschäden durch Nacktschnecken, Kaninchen und andere Tiere sind daher nicht zu befürchten. Auch von Krankheiten und Schädlingen wird der Eisenhut meist nur an einem ungünstigen Standort und bei falscher Pflege befallen. Insgesamt ist der Eisenhut daher eine robuste und pflegeleichte Pflanze.