Astilbe – Prachtspiere

Die Prachtspiere oder Astilbe gehört zu den Stauden, die einen Schattenplatz bevorzugen und dort fleißig blühen. Sie bildet ab Juni große Blütenrispen, die selbst aus der Ferne gut sichtbar sind und dadurch Farbe in schattige Bereiche bringen. Astilben sind zudem mehrjährig, winterhart, robust und ausgesprochen pflegeleicht.

Beschreibung

Astilben sind mittlerweile in vielen Blütenfarben von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Violett sowie mit grünem, rotem und bronzefarbenem Laub erhältlich. Ihre Blütenrispen wachsen je nach Sorte kerzengerade in die Höhe oder haben einen überhängenden Wuchs. Auch bei der Endhöhe bestehen große Unterschiede, denn einige Sorten wie die Zwerg-Astilbe bleiben mit 10 bis 15 Zentimetern sehr klein, während andere eine Endhöhe von einem Meter und zum Teil sogar bis zu zwei Meter erreichen. Die niedrigen Sorten können auch als Bodendecker verwendet werden. Weil sie sich unterirdisch über Rhizome ausbreiten, begrünen sie innerhalb kürzester Zeit größere Flächen. In japanischen und chinesischen Gärten sind Prachtspieren ebenfalls häufig zu finden. Dort werden sie gern an die Ufer von Teichen und Bachläufen gesetzt. Wegen ihrer Vorliebe für schattige Standorte eignen sich Astilben außerdem sehr gut als Unterpflanzung von Bäumen und größeren Sträuchern. Die Kultur in einem Kübel ist zwar möglich, aber weniger zu empfehlen.

Standort und Pflanzen

Prachtspieren gedeihen am besten in einem halbschattigen bis schattigen Bereich im Garten, können aber auch einen eher sonnigen Platz bekommen, sofern die Wasserversorgung gewährleistet ist. Ein Standort in der prallen Sonne ist jedoch nicht zu empfehlen, denn dort verblüht die Astilbe frühzeitig. In einem sonnigen Beet wird es ihr zudem schnell zu warm. Prachtspieren benötigen einen nährstoffreichen und ausreichend feuchten Boden, vertragen aber wie viele andere Pflanzen keine Staunässe. Die Erde sollte daher durchlässig sein oder durch die Einarbeitung von etwas Sand durchlässiger gemacht werden. Die besten Pflanztermine sind der Frühling und der Herbst.

Der richtige Pflanzabstand bei einer Gruppenpflanzung hängt von der Sorte ab. Niedrige Astilben, die den gesamten Boden bedecken sollen, werden am besten in einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern gepflanzt. Größere Sorten benötigen dagegen 40 bis 50 Zentimeter Platz zu allen Seiten.

Pflege und Rückschnitt

Abgesehen von einer Bewässerung in niederschlagsarmen Zeiten und einer Düngung im Frühling mit Kompost oder einem Düngemittel aus dem Handel brauchen Astilben keine Pflege. Allein die verwelkten Blütenrispen sollten mitsamt der anderen, im Herbst abgestorbenen Pflanzenteile vor dem Austrieb abgeschnitten werden. Sie können ruhig bis zum Frühling stehen bleiben, denn sie sehen sogar nach dem Verblühen gut aus. Bis zum Winter entwickeln die Rispen Fruchtstände und nehmen eine braune Farbe an. Ansonsten ist kein Rückschnitt erforderlich und auch ein Winterschutz ist aufgrund der guten Frosthärte nicht nötig. Weil Prachtspieren Kalk nicht besonders mögen, empfiehlt es sich, zum Gießen Regenwasser zu verwenden.

Teilung und Vermehrung

Sollte eine Astilbe im Laufe der Zeit zu groß werden, hilft eine Teilung. Hierzu wird der Wurzelstock im Zeitraum von November bis März aus dem Boden genommen und mit dem Spaten oder einem scharfen Messer zerteilt. Die beiden Teilstücke sollten direkt danach wieder eingepflanzt werden. Eine Teilung des Wurzelstocks kann außerdem helfen, wenn die Staude aus der Mitte heraus verkahlt. Eine Teilung zur Verjüngung, die bei vielen anderen Stauden erforderlich ist, brauchen Prachtspieren jedoch nicht. Sie werden nach einigen Jahren am selben Standort oft sogar immer schöner.

Krankheiten und Schädlinge

Von Blattläusen und anderen Schädlingen werden die Prachtspieren eher selten befallen. Selbst Nacktschnecken lassen die Pflanzen in Ruhe. Bei Wassermangel können die Blätter jedoch braune Ränder bekommen oder komplett braun werden. Trockenheit kann zudem Mehltau verursachen.

Prachtspieren eignen sich auch als Schnittblumen für die Vase und zur Herstellung von Trockensträußen. Die Haltbarkeit in der Vase lässt sich durch einen täglichen Wechsel des Wassers steigern.