Der Maulwurf kann Gartenbesitzer schon ein wenig ärgern, wenn er überall im Garten seine Maulwurfshügel aufwirft. Abgesehen von diesem optischen Problem richten Maulwürfe im Garten jedoch kaum Schäden an und sind in mancherlei Hinsicht sogar nützlich.
Der Europäische Maulwurf
In Mitteleuropa lebt von den vielen verschiedenen Maulwurfsarten nur der Europäische Maulwurf. Er wird etwa 15 Zentimeter lang und hat ein dunkelgraues, schwarzes oder bräunliches Fell. Er ist zwar nicht blind, doch er sieht nur sehr wenig. Gute Augen würden ihm unter der Erde aber ohnehin wenig nützen, deshalb sind bei diesen Tieren der Geruchs- und der Tastsinn sowie das Gehör sehr viel stärker ausgeprägt. Ein Maulwurf nimmt über seine Tasthaare kleinste Erschütterungen wahr und hört, was sich an anderen Stellen seines Gangsystems gerade ereignet.
Lebensweise
Ein Maulwurf lebt allein und trifft sich nur zur Paarung mit einem Artgenossen des anderen Geschlechts. In der Zwischenzeit ist er mit seinem Gangsystem beschäftigt, das er ständig ausweitet, ausbessert und nach Nahrung abläuft. Dieses Gangsystem kann bis zu 3000 Quadratmeter groß sein und wird von ihm gegen Eindringlinge erbittert verteidigt. Den größten Teil der Gänge durchwandert ein Maulwurf nur auf der Suche nach Nahrung. Um sich auszuruhen, seine Vorräte zu lagern und die Jungen großzuziehen, legt er sich dagegen eine Nestkammer an, die er mit Laub und Gras polstert. Maulwürfe sind typische Insektenfresser, daher gehen abgefressene Wurzeln und angeknabbertes Gemüse nicht auf ihr Konto, sondern auf das Konto der Wühlmäuse, die ein ähnliches Gangsystem anlegen und ebenfalls Hügel aufwerfen. Im Vergleich mit den Maulwürfen sind Wühlmäuse jedoch etwas schludrig, sodass ihre Hügel meist ein wenig schief sind, während Maulwürfe sehr ordentliche und stabile Hügel bauen.
Maulwürfe im Garten
Ein Maulwurf frisst hauptsächlich Insekten und Regenwürmer. Von den erbeuteten Regenwürmern legt er sich sogar einen lebendigen Vorrat für den Winter an. Hierzu beißt er ihnen in den Kopf, damit sie nicht mehr fliehen können und schleppt sie in seine Vorratskammer. Regenwürmer würde man im Garten zwar lieber behalten, zum Ausgleich hierfür fressen Maulwürfe aber auch viele Insekten, die Pflanzen schädigen, und sogar Schnecken. Außerdem sorgen sie durch ihre Grabetätigkeit für einen gut gelockerten Boden, in dem die Wurzeln der Pflanzen gut belüftet werden und sich kein Wasser stauen kann.
Maulwürfe vertreiben
Maulwürfe stehen unter Artenschutz, deshalb dürfen sie nicht getötet werden. Außerdem richten sie abgesehen von den Hügeln kaum Schäden an, deshalb ist es nicht unbedingt nötig, sie zu bekämpfen. Wer aber dennoch diese Tiere aus seinem Garten vertreiben möchte, kann hierzu Duftstoffe und Lärmquellen verwenden, die einem Maulwurf das Leben schwer machen. Bei den Duftstoffen sollen Knoblauch, Mottenkugeln oder Duftkugeln aus dem Handel helfen, allerdings ist das Gangsystem eines Maulwurfs so weitläufig, dass er durchaus einige Zeit auf andere Gänge ausweichen kann, bis der Geruch wieder nachlässt. Daher müssen Duftstoffe an zahlreichen Stellen in die Gänge eingebracht und ständig erneuert werden, damit sie eine Wirkung zeigen. Um einen Maulwurf durch Lärm zu vertreiben, kann eine Metallstange oder ein Holzpfahl in den Maulwurfsgang gesteckt werden. Wenn man gegen diese Stange bzw. den Pfahl schlägt, breiten sich die Schallwellen durch das ganze Gangsystem des Maulwurfs aus und treffen auf seine empfindlichen Ohren, sodass er sich eventuell, wenn er die Lärmbelästigung nicht mehr ertragen kann, ein neues Revier sucht. Den gleichen Zweck erfüllt auch eine Flasche, die bis zum Hals in den Boden eingegraben wird und in die der Wind hineinblasen kann. Allerdings könnte es sein, dass ein verlassenes Revier bald wieder von einem anderen Maulwurf besiedelt wird, sodass das Problem von vorn beginnt.
Rasen ohne Maulwurfshügel
Auf dem Rasen sehen die Maulwurfshügel besonders unschön aus, deshalb kann bei der Neuanlage einer Rasenfläche gleich ein Maulwurfschutz verlegt werden. Hierzu wird vor der Aussaat des Rasens ein Gitter horizontal in der Erde verlegt. Dadurch wird zwar nicht verhindert, dass Maulwürfe unter dem Rasen graben, durch das Gitter können sie jedoch keine Hügel mehr aufwerfen.