Tillandsien gehören zu den wenigen Pflanzen, die keine Erde brauchen. Sie wachsen in freier Natur meist auf Bäumen oder auf Felsen, an denen sie sich mit sehr kleinen Wurzeln festhalten. Diese Art Pflanzen werden in der Botanik auch als Aufsitzerpflanzen bezeichnet. Tillandsien sind jedoch keineswegs Schmarotzer, denn sie nehmen Wasser und Nährstoffe einfach über ihre Blätter auf. Diese interessanten Pflanzen werden von Gärtnern gern auf Äste, Wurzeln, Steine oder andere dekorative Materialien geklebt. Nötig ist dies jedoch nicht, denn Tillandsien können auch einfach auf der Fensterbank liegen.
Graue und Grüne Tillandsien
Von den Tillandsien, die zu den Bromeliengewächsen zählen, gibt es einige hundert Arten. Diese lassen sich in die beiden Gruppen der Grauen und der Grünen Tillandsien unterteilen. Bei den Grauen Tillandsien befinden sich auf den Blättern zahlreiche Schuppen, die als Wasserspeicher dienen. Sind sie gefüllt, sind die Blätter grün, geht der Wasservorrat zur Neige, nehmen sie eine graue Farbe an. Grüne Tillandsien besitzen dagegen keine Schuppen. Sie haben deshalb immer eine grüne Farbe.
Standort und Pflege
Tillandsien brauchen viel Licht, die Grünen Sorten mögen jedoch keine pralle Sonne. Ideal ist außerdem ein Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit, damit sie laufend Feuchtigkeit über ihre Blätter aufnehmen können. Tillandsien sind deshalb auch in Räumen wie der Küche oder dem Bad gut aufgehoben. Den Sommer verbringen sie aber auch gern auf dem Balkon oder der Terrasse. Beim Herausstellen ist jedoch darauf zu achten, sie langsam an die Sonne zu gewöhnen. Für die erste Zeit sollten sie deshalb einen schattigen Platz bekommen.
Tillandsien werden am besten in regelmäßigen Abständen mit Wasser eingesprüht oder – sofern dies möglich ist – in Wasser getaucht. Optimal ist Regenwasser oder anderes kalkarmes Wasser. Eine Düngung ist nicht erforderlich und kann den Pflanzen sogar schaden. Tillandsien sind daher sehr pflegeleicht und kommen in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit ganz ohne Pflege aus. Sie bilden mit etwas Glück sogar eine Blüte. Auch die Entstehung von Kindeln, also Ablegern, ist möglich. Diese können abgetrennt werden, um weitere Pflanzen zu kultivieren.