Lilienhähnchen können innerhalb weniger Tage Lilien bis auf den Stiel kahl fressen, daher sollten sie so früh wie möglich bekämpft werden. Bei diesen Insekten sind es die Larven, die den größten Schaden anrichten.
Lilienhähnchen haben eine auffällig rote Farbe. Sie erscheinen ab April oder Mai in der Nähe der Lilien, paaren sich dort und legen ihre Eier auf die Unterseiten der Blätter. Aus diesen Eiern schlüpfen die Larven, die sich von den Blättern der Lilien ernähren. Aufgrund der großen Anzahl Eier, die ein Weibchen legen kann und des hohen Nahrungsbedarfs können diese Larven innerhalb weniger Tage sämtliche Blätter der Lilien auffressen, sodass nur noch der Stängel übrig bleibt. Der After der Larven befindet sich auf dem Rücken, daher sind sie mit ihrem eigenen Kot getarnt und davor geschützt, von den Vögeln gefressen zu werden. Nach zwei oder drei Wochen lassen sie sich dann auf den Boden fallen und verpuppen sich.
Lilienhähnchen bekämpfen
Damit Lilienhähnchen gar nicht erst ihre Eier auf die Blattunterseiten der Lilien legen, sollten sie so schnell wie möglich von den Pflanzen abgesammelt werden. Dies kann sich bisweilen etwas schwierig gestalten, denn sie lassen sich bei Bedrohung gern auf den Boden fallen und können außerdem fliegen. Die Eier und Larven werden am besten mit einem scharfen Wasserstrahl von den Blättern gespült. Aus eigener Kraft können die Larven nicht zurück auf die Blätter gelangen und werden daher auf dem Boden verhungern. Lilien, bei denen sich Lilienhähnchen gezeigt haben, müssen täglich von den Käfern und ihren Larven befreit werden, um den Befall dauerhaft in den Griff zu bekommen.
Bekämpfung mit Gesteinsmehl oder Neemöl
Mit Gesteinsmehl oder Algenkalk, der auf die Blätter gestreut wird, lässt sich der Bestand an Lilienhähnchen eindämmen. Hierbei ist darauf zu achten, die Blätter nicht zu stark einzustäuben, denn sonst können die Lilien nicht mehr atmen. Auch Neemöl kann bei der Bekämpfung von Lilienhähnchen helfen. Es wird mit Wasser verdünnt und dann auf die Blätter gesprüht. Der in dem Öl enthaltene Wirkstoff verhindert die Verpuppung der Larven, den ausgewachsenen Insekten schadet er jedoch kaum, daher werden sich die bereits vorhandenen Lilienhähnchen weiter vermehren und müssen auch weiterhin bekämpft werden.
Lilienhähnchen überwintern im Boden, daher ist bei Lilien, bei denen dieser Schädling aufgetreten ist, im nächsten Jahr mit einem erneuten Befall zu rechnen. Sobald die Lilien im Frühjahr wieder aus dem Boden sprießen, sollten sie daher regelmäßig untersucht werden.