Gewächshäuser unterscheiden sich vor allem durch ihre Größe, aber auch durch die Materialien, aus denen sie bestehen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Art und Weise, wie sie aufgebaut werden. Insgesamt gibt es daher eine ganze Reihe Gewächshausarten.
Zimmergewächshaus
Ein besonders kleines Gewächshaus ist das Zimmergewächshaus. Es besteht aus einer Schale, die mit Substrat befüllt und oft auf einer Fensterbank platziert wird. Ein transparenter Deckel verschließt den gesamten Innenraum und lässt mithilfe der Sonnenstrahlen, die das transparente Material durchdringen, ein relativ warmes Klima entstehen. Der Deckel sorgt außerdem dafür, dass kaum Feuchtigkeit verdunstet.
Ein kleines Zimmergewächshaus wird häufig für die Aussaat von Pflanzen für den Garten genutzt. Ihnen kommt zugute, dass die Erde nach dem Besprühen mit Wasser lange feucht bleibt. Ebenso wichtig ist vielen Samen eine gewisse Temperatur. Nur wenn die Mindesttemperatur erreicht ist, beginnen die Samen zu keimen. Ein Zimmergewächshaus eignet sich zudem für die dauerhafte Kultur von kleinen Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben. Dies sind unter anderem die fleischfressenden Pflanzen oder Karnivoren.
Frühbeet
Das Frühbeet besitzt keinen Boden. Es besteht aus einem Rahmen, auf dem eine Klappe mit einer Füllung aus Glas oder transparentem Kunststoff angebracht ist. In früheren Zeiten nutzte man beim Eigenbau oft ausgediente Fenster als Klappen. Bei geschlossener Klappe wird es in einem Frühbeet warm, wenn die Sonnenstrahlen durch die Füllung fallen. Zu viel Hitze schadet den meisten Pflanzen jedoch. Bei starker Sonneneinstrahlung ist es daher wichtig, die Klappe rechtzeitig zu öffnen.
Das Frühbeet dient ebenfalls meistens der Anzucht von Blumen oder Gemüsepflanzen. Kleinere Gewächse wie Kräuter können jedoch durchaus dauerhaft in einem Frühbeet wachsen. Dies ermöglicht es, selbst in den Wintermonaten frische Kräuter für die Küche zu ernten.
Auch manche Hochbeete lassen sich durch eine Haube aus Glas oder einer transparenten Folie in ein Frühbeet umfunktionieren.
Folientunnel
Der Folientunnel ist meistens ein temporärer Schutz für Pflanzen, die in Gartenbeeten wachsen. Er wirkt wie ein rundes Dach, das bis auf den Boden reicht und eine ganze Pflanzenreihe vor Kälte, Wind, Niederschlägen und anderen Witterungseinflüssen schützt.
Der Folientunnel kommt häufig im zeitigen Frühjahr zum Schutz von Jungpflanzen zum Einsatz. Mit ihm lässt sich aber auch beispielsweise die Erntezeit von Feldsalat verlängern. Durch den Tunnel bleiben die Beete frei von Schnee, der die Salatblätter matschig machen würde.
Foliengewächshaus
Das Foliengewächshaus besteht wie der Folientunnel aus einem leichten Gestell, das mit transparenter Folie bezogen ist. Diese Gewächshausart ist jedoch sehr viel größer und begehbar. Durch das Grundgerüst mit zumeist Steckverbindungen lässt es sich innerhalb kürzester Zeit aufstellen und ebenso schnell wieder abbauen. Dadurch eignet sich ein Foliengewächshaus für eine zeitlich beschränkte Nutzung beispielsweise im Frühjahr oder den Einsatz an verschiedenen Standorten.
In einem Foliengewächshaus finden selbst hohe Tomaten- und Gurkenpflanzen Platz. Dort sind sie vor Niederschlägen geschützt, die vor allem Tomaten schaden. Weil in dieser Gewächshausart oft Tomaten angebaut werden, wird sie im Handel auch unter der Bezeichnung Tomatenhaus oder Tomatengewächshaus angeboten.
Gartengewächshaus
Bei einem stabilen Gewächshaus, das dauerhaft im Garten bleibt, ist zwischen einem Kalthaus und einem Warmhaus zu unterscheiden. Das Kalthaus kann im Winter höchstens als Unterstellmöglichkeit dienen, denn in kalten Wintern sinken die Temperaturen im Innenraum unter den Gefrierpunkt. In einem Warmhaus mit Heizung herrschen dagegen ganzjährig für Pflanzen angenehme Temperaturen. Damit das Heizen nicht zu viel Energie verbraucht, ist ein Warmhaus in der Regel gedämmt. Über gute isolierende Eigenschaften verfügen unter anderem die Hohlkammer- oder Doppelstegplatten aus Kunststoff.
Auch ein großes Gewächshaus eignet sich bestens für den Anbau von Tomaten, Gurken und anderen Gemüsepflanzen. In ihm reifen selbst Obst- und Gemüsesorten, die viel Wärme benötigen. Typische Beispiele hierfür sind Paprikaschoten, Auberginen, Chilis und Kiwis. In Gewächshäusern werden zudem Jungpflanzen vorgezogen. Handelt es sich um ein Warmhaus, können in ihm frostempfindliche Kübelpflanzen überwintern. Das Kalthaus bietet dagegen nur einigermaßen winterharten Pflanzen Schutz. Manche Gewächse verkraften zwar Minusgrade, leiden jedoch unter zu viel Nässe. Sie bleiben in einem Kalthaus trocken.
Aus einem großen Gewächshaus entsteht mit gemütlichen Sitzmöbeln eine Orangerie. Sie ist eine Kombination aus Pavillon und Gewächshaus und wird daher am besten mit dekorativen Pflanzen bestückt.
Mauergewächshaus
Bei den meisten Gewächshäusern reichen die Seitenteile bis zum Boden. Das Mauergewächshaus wird dagegen auf niedrigen Mauern montiert. Diese Konstruktionsweise hat vor allem optische Gründe, erhöht aber auch die Standfestigkeit eines Gewächshauses.
Anlehngewächshaus
Das Anlehn- oder Anbaugewächshaus ist an einer Seite offen und lässt sich dadurch beispielsweise an einer Haus- oder Garagenwand aufstellen. In einer kleinen Ausführung kann es sogar an einer Wand auf dem Balkon stehen. Mit einem etwas größeren Modell vor einer Außentür entsteht dagegen eine Art Wintergarten. Weil ein Anlehngewächshaus direkt an einer Wand steht, benötigt es weniger Platz als ein freistehendes Gewächshaus. Dementsprechend ist es auch für kleine Grundstücke interessant. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Standsicherheit bei windigem Wetter, denn die Mauer stützt das Gewächshaus von einer Seite. Ein Streifenfundament wie bei einem großen Gewächshaus ist in der Regel ebenfalls nicht erforderlich.
Steht ein Anlehngewächshaus an einer Hauswand, dringt im Winter stets etwas Wärme vom Haus in den Innenraum. Dies kommt unter anderem Kübelpflanzen, die im Gewächshaus überwintern, zugute.