Der Herbst ist die Zeit, in der die letzten Tomaten, Paprikaschoten und andere Gemüsesorten geerntet werden und sich das Gewächshaus langsam leert. Dann steht Platz für den Anbau von Wintergemüse oder die Überwinterung weniger frostharter Kübelpflanzen zur Verfügung. Dieser Wechsel ist ein guter Zeitpunkt, um Ordnung zu schaffen und das Gewächshaus optimal auf den Winter vorzubereiten.
Wichtige Arbeiten im Herbst
Im Winter fällt weniger Sonnenlicht in ein Gewächshaus als in den Sommermonaten. Durch das Putzen der Fenster lässt sich die Lichtausbeute jedoch steigern. Risse, Löcher, ausgediente Dichtungen und andere Beschädigungen sind dagegen ein Einfallstor für Kälte. Eine Kontrolle und die Durchführung notwendiger Reparaturen sind daher besonders wichtig, wenn das Gewächshaus im Winter genutzt werden soll. Hierbei sind auch die Lüftungsklappen und die Schienen zu überprüfen.
Gemüseanbau im Winter
Für die Winterkultur in einem Gewächshaus eignen sich unter anderem Grünkohl, Wirsing, Mangold, Rosenkohl, Porree, Winterspinat, Winterportulak, Kresse, Wintererbsen, Winterbrokkoli, Löffelkraut, Feldsalat, Endiviensalat und Asia-Salate. Im Idealfall wurden die Pflanzen im Freiland oder in Töpfen vorgezogen und haben im Herbst schon eine ansehnliche Größe. Eine Heizung ermöglicht sogar den Anbau von Radieschen, Pflücksalat, Rucola, Kohlrabi und anderen Gemüsesorten, die etwas mehr Wärme benötigen. Sie sind bei einer rechtzeitigen Aussaat Anfang des Jahres erntereif.
Regelmäßiges Gießen ist auch in den Wintermonaten erforderlich. Der Wasserbedarf ist allerdings sehr viel geringer als an warmen Tagen. Im Winter sollte das Gießwasser zudem lauwarm sein. Ebenfalls wichtig ist regelmäßiges Lüften. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit erleichtert Pilzen die Ausbreitung und führt schnell zu Krankheiten. Ein Indiz für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sind Tautropfen auf den Blättern der Pflanzen. Der beste Zeitpunkt zum Lüften sind frostfreie, trockene und im Idealfall sonnige Tage.
Im Gewächshaus Kübelpflanzen überwintern
Selbst ein unbeheiztes Gewächshaus bietet nur bedingt winterharten Kübelpflanzen Schutz vor Frost und Niederschlägen. Damit die Kälte nicht von unten in die Pflanzgefäße und damit an den Wurzelballen dringt, sollten die Töpfe auf ein isolierendes Material gestellt werden. Dies können zum Beispiel Styroporplatten, Vliese oder eine dicke Schicht Rindenmulch sein. Durch eine Anbringung von Luftpolsterfolien dringt weniger Kälte durch die Scheiben. Luftpolsterfolien reduzieren allerdings auch den Lichteinfall. Mit ihnen lassen sich daher vor allem Pflanzen schützen, die im Herbst ihr Laub abwerfen und im Winter kaum Licht benötigen. Bei verschiedenen Gewächsen besteht jedoch die Möglichkeit, das Gewächshaus durch Vorhänge aus Luftpolsterfolie in zwei Bereiche zu unterteilen.
Ein Rückschnitt im Herbst verringert den Platzbedarf der Kübelpflanzen. Vor dem Einräumen sollten sie außerdem auf Schädlinge und Krankheiten untersucht werden. Sie könnten in einem Gewächshaus, in dem die Kübel oft sehr dicht beieinander stehen, weitere Pflanzen befallen. Um rechtzeitig eingreifen zu können, empfiehlt es sich, auch in den Wintermonaten die Gewächse hin und wieder zu begutachten. Schädlinge und Krankheitserreger können zudem auf Pflanzenresten und Unkräutern überwintern. Eine besonders große Gefahr stellen bereits schimmelnde Pflanzenteile und faulende Erntereste dar. Im Herbst sollten die Beete in einem Gewächshaus deshalb vollständig leergeräumt werden.
Weitere Nutzungsmöglichkeiten für ein unbeheiztes Gewächshaus
Der Boden in einem Gewächshaus lässt sich im Frühjahr beziehungsweise bei einem geplanten Anbau von Wintergemüse schon im Herbst durch Kompost wieder mit Nährstoffen anreichern. Bleibt das Gewächshaus in den Wintermonaten ohnehin leer, kann aber auch eine Gründüngung erfolgen. Auch eine Erdmiete zur Einlagerung der Ernte lässt sich in einem ungenutzten Gewächshaus anlegen. Ab dem Frühjahr ist ein Gewächshaus außerdem ein guter Ort, um Gemüse- und Zierpflanzen für die nächste Gartensaison vorzuziehen.